Die Zukunft Im Blick
Im Jahr 2021 müssen Investoren von Unsicherheit auf neue Investment-Chancen schwenken.
Lange träumten viele Amerikaner von einem Leben in der Großstadt. Der spannende Mischung aus aufregendem Nachtleben, einem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr und großartigen Restaurants sucht man am Stadtrand fast vergeblich. Die Ausbruch von COVID-19 mit seinen schrecklichen Auswirkungen hat allerdings zu einem ungeahnten Trend beigetragen: Der vorstädtische Mietmarkt ist auf dem Vormarsch.
Es ist eindeutig, dass die Pandemie die Vorzüge von einer Wohnung im Stadtzentrum vorerst zunichtegemacht hat und dadurch außerdem vielfach der Arbeitsplatz ins eigene Heim verlegt wurde. Der Wunsch nach mehr Wohnraum, der mit dem Leben in der Vorstadt einhergeht, erscheint zur selben Zeit auf der Bildfläche wie die wachsende Akzeptanz flexibler Arbeitsplatzgestaltung, die uns in der Zeit nach der Pandemie erwartet. Und auch wenn die Arbeit in einer Büroumgebung nicht komplett verschwinden wird, wird die Aussicht auf häufigere Homeoffice-Tage ein längeres Pendeln in die Vorstädte erträglicher werden lassen.
Aber diese Stadtflucht liegt nicht nur am Virus. Genau genommen hat sich diese Veränderung schon vorher abgezeichnet, vor allem wegen des demographischen Wandels in den USA. Der große „Millenial“-Anteil der Bevölkerung, der für die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten nach der Weltwirtschaftskrise größtenteils verantwortlich war, wird langsam sesshaft und achtet immer mehr auf Dinge wie großzügigen Wohnraum oder die Nähe zu guten Schulen.
Im Jahr 2019 waren die meisten Menschen in den USA 28 Jahre alt, das entsprach beinahe dem Durchschnittsalter der ersten Ehe. Für Männer liegt dieses bei 29,8 Jahren, für Frauen bei 28,0 Jahren. Im Jahr 2025 wird diese Personengruppe in den Mittdreißigern sein, Kinder haben oder dabei sein, eine Familie zu gründen, was einen Aufschwung für den Vorstadtmarkt bedeutet. (Siehe Abbildung 1).
Dann werden Studio-Appartments und Ein-Zimmer-Wohnungen nicht mehr den sich wandelnden Bedürfnissen der Millenials genügen, die dann eher nach einer familiengerechten Wohnstätte mit viel Platz suchen. Somit wird die Nachfrage nach Wohnungen mit zwei oder drei Zimmern zunehmen, und diese sind normalerweise eher in Vorstädten zu finden. Daher wird es Möglichkeiten geben, entweder Mietobjekte mit mehr Einheiten zu bauen, vorhandene zu sanieren oder Immobilien bewusst so zu gestalten, dass die Wohnungsaufteilung kosteneffizient im Laufe der Zeit angepasst werden kann.
Hinzu kommt, dass die Angebotssteigerung in vorstädtischen Märkten weiterhin eingeschränkter ist als im Stadtzentrum. Genau genommen bleibt das Angebot in städtischen Gegenden hoch, was weiterhin eine große Auswirkung auf Mietpreise hat. Auch wenn Baugrund im Stadtzentrum knapp ist, sind die Hürden der Erschließung oft niedriger.
Ein wichtiges Risiko, das dem positiven Ausblick auf den vorstädtischen Mietmarkt gegenüber steht, ist das Ausmaß, in dem Wohneigentum sich im kommenden Jahrzehnt entwickeln wird. Die Wohneigentumsquote ist in den vergangenen fünf Jahren stetig gewachsen, von einem periodisch wiederkehrenden Tiefpunkt im Jahr 2016 mit 63,1 % zu 65,3 % im Jahr 2020. Dennoch betrachten viele Mieter die Finanzierbarkeit von Wohneigentum als wesentliche Hürde. Einer Mieterumfrage von Freddie Mac aus dem Jahr 2019 zufolge sind 84 % der Befragten der Meinung, dass eine Mietwohnung verglichen mit Wohneigentum die finanziell tragbarere Option ist — eine Zahl, die in den vergangenen Jahren eher gestiegen ist. Auch für diejenigen, die letztendlich zu Eigenheimbesitzern werden, können vorstädtische Mietwohnungen als attraktive Übergangswohnung dienen.
In einigen Jahren wird die COVID-19-Pandemie und der damit verbundene Konjunkturrückgang möglicherweise als Funke angesehen werden, der die Nachfrage nach Wohnraum in den Vorstädten entzündete. Allerdings war diese Bewegung in Richtung Vorstädte bereits vor der Pandemie zu erkennen, da sich der Lebensstil der älter werdenden Millennial-Kohorte gewandelt hat. Die beschleunigte Akzeptanz von flexiblerer Arbeitsplatzgestaltung und Homeoffice mag dem vorstädtischen Leben einen Aufschwung gegeben haben, aber der demographische Wandel wies bereits in diese Richtung.
Die Nachfrage nach Wohnraum in der Vorstadt wird den Hausmarkt in der nahen Zukunft und der nächsten Dekade voraussichtlich stark mitbestimmen. Sowohl Mehrfamilien- als auch Einfamilienhäuser als Mietobjekt sollten von dieser Verschiebung in den vorstädtischen Mietmarkt profitieren. Dies sollte Investmentstrategien begünstigen, die auf Erwerb, Bau oder Sanierung vorstädtischer Mietobjekte ausgerichtet sind.
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