Zusammenfassung: PGIM-Experten erörtern die wichtigsten Auswirkungen unseres neuesten Megatrends, „Eine neue Ära für Private Markets“ auf das Anlageverhalten.
Privates Kapital beeinflusst die Finanzmärkte und Weltwirtschaft stärker als je zuvor. Der weltweite Umfang an privatem Kapital, einschließlich privater Kredite und Sachwerte, ist auf mehr als 12 Billionen US-Dollar angestiegen – doppelt so viel wie noch vor sechs Jahren. Zeitgleich haben institutionelle Anleger auf der Suche nach Rendite und zur Verringerung der Volatilität in ihren Portfolios ihr Engagement an den privaten Märkten erhöht.
Die Entwicklung privater Märkte bietet Investoren eine Reihe neuer Chancen, birgt aber auch Risiken. Im Rahmen dieses Webinars untersuchen PGIMs Experten die Aussichten für Investitionen in Private Markets und erörtern einige der Herausforderungen, die in Zeiten höherer Zinssätze und Inflation auftreten können. Im Folgenden finden Sie die Highlights der Diskussion:
- Die Entwicklung der Privatmärkte: Laut der neuesten Megatrends-Studie von PGIM wird die Zunahme von Investitionen in Private Markets von mehreren Kräften vorangetrieben. Zum einen, haben Banken sich an neue Vorschriften angepasst und sich aus riskanteren Kreditsegmenten zurückgezogen. Zum anderen, hat die lange Periode niedriger Inflation und Zinsen nach der globalen Finanzkrise dazu geführt, dass Anleger, auf der Suche nach nach Rendite und weniger unbeständigen Entwicklungen, ihre privaten Vermögensanlagen erhöht haben. Angesichts diese wachsenden Einflusses der Private Markets haben Unternehmen nun die Möglichkeit, länger in Privatbesitz zu bleiben, da sie immer noch Zugang zu Liquidität in einer Größenordnung haben, die sie vorher ohne Börsengang nicht hatten. So wie die globale Finanzkrise die Privatmarktinvestitionen in ihrem heutigen Umfang hervorgebracht hat, könnte sich der aktuelle Konjunkturzyklus auch als Katalysator erweisen, der den Marktanteil dieser Anlageklasse vergrößert – insbesondere in Regionen wie Europa, die nach wie vor stark bankfinanziert sind.
- Die Aussichten für die Kreditvergabe: Der rasche Anstieg der Zinssätze wird sich auf die Wertansätze auswirken. In den nächsten 12 Monaten werden die Immobilienpreise unter Druck geraten. Ein solches Umfeld schafft jedoch oft Chancen bei Immobilienkrediten. Kreditnehmer werden mit einem Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten und Liquidität auf dem Markt konfrontiert. Deshalb wird es wahrscheinlich Gelegenheiten für Gap-Finanzierungen und Mezzanine-Finanzierungen zu risikoangepassten Renditen geben, die Investoren schon lange nicht mehr erlebt haben. Auch private Kredite werden davon betroffen sein, aber die Kreditgeber haben die Möglichkeit, die Kreditnehmer aktiv zu unterstützen und ihnen Orientierung zu geben. Im Falle eines Abschwungs, der zu einer schwächeren Entwicklung führt, können die Kreditgeber zum Beispiel die Möglichkeiten eines Unternehmens einschränken, in Wachstumsinitiativen zu investieren.
- Die Auswirkungen der höheren Zinsen: Nur wenige Unternehmen haben bisher in einem Umfeld agiert, in dem der Druck der Rezession mit einem raschen Anstieg der Zinssätze einherging. In Zeiten wie diesen wird das Managementteam auf die Probe gestellt. Ist es in der Lage, auch einen schwierigen Markt zu navigieren? Das aktuelle Zinsumfeld und die Prognose für steigende Kosten werden auch die M&A-Aktivitäten auf den privaten Märkten einschränken. Direktkreditgeber können daher bei der Auswahl der Finanzierungskanäle freier agieren. Darüber hinaus können sie auch Unternehmen in Betracht ziehen, die nicht von einer Bank unterstützt werden und sich in Familienbesitz befinden. Diese Unternehmen hätten sich früher beispielsweise für strategisches Kapital an Banken gewandt. Viele Unternehmen sehen eine mögliche Konjunkturabschwächung als Chance, um zu wachsen, ihren Marktanteil zu vergrößern oder sich innerhalb ihrer jeweiligen Branche zu konsolidieren, so dass Direktkreditgeber auch bei einer Abschwächung der Makrotrends als Kapitalquelle fungieren können. Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Zinsen ist Bargeld eindeutig das A und O. An den privaten Märkten wird es zu einer Verschiebung hin zu den Finanzierungsgrundlagen kommen, wobei der Schwerpunkt weniger auf den Bewertungen und mehr auf den Gewinnen der Unternehmen und ihrer Fähigkeit, Kredite mit freiem Cashflow zu decken, liegen wird.
- Trends, die den Immobilienmarkt stärken: REITs, die oft als Querschnitt für den Immobilienmarkt im weiteren Sinne dienen, deuten darauf hin, dass es wahrscheinlich zu einem breit angelegten Rückgang kommen wird. Einige Immobilienarten, wie z. B. Bürogebäude, könnten stärker unter Druck geraten als andere. In Anbetracht des Zinsanstiegs und der daraus resultierenden Abkühlung bei den Immobilientransaktionen wird es wahrscheinlich noch mindestens ein weiteres Quartal dauern, bis sich die Aussichten für die Wertentwicklung konkretisieren. Dennoch werden die demografischen Trends private Immobilien über den aktuellen Zyklus hinaus stützen. Trotz des konjunkturbedingten Gegenwinds durch höhere Zinssätze wird die Nachfrage nach Pflegeheimen und erschwinglicherem Wohnraum auf der ganzen Welt anhalten. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die Umstellung von Vermögenswerten auf einen klimafreundlichen Fußabdruck werden ebenfalls Kapital erfordern. Diese Trends sollten Anlegern neue Chancen eröffnen.
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