Herausforderung Klimawandel
Eine Agenda zum Klimawandel, die versteckte Schwachstellen Ihres Portfolios und potenzielle Chancen beim Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Welt aufzeigt.
Die wegweisende Küchenchefin Alice Waters und die Moderatorin Lisa Ling gehen den Zutaten nach, die aus ihrem innovativen kalifornischen Restaurant Chez Panisse eine echte Kulturrevolution gemacht haben: Nachhaltigkeit, Innovation, menschliche Verbundenheit und eine Leidenschaft für gesunde Ernährung.
Die Folge schließt mit einem besonderen Leckerbissen für unsere PGIM-Zuschauer: Alice richtet ihren typischen Mesclun-Salat mit Knoblauch-Vinaigrette an.
Ich bin wie Montessori, ich bereite das Klassenzimmer bzw. das Restaurant vor, damit die Leute, die reinkommen, sich darin verlieben.
Die legendäre Chefköchin, Gastronomin und Verfechterin nachhaltiger Lebensmittel, Alice Waters, hat die „Farm-to-Table“-Bewegung gewissermaßen erfunden.
Mit ihrem legendären Restaurant Chez Panisse in Berkeley, Kalifornien, startete sie 1971 eine kulinarische Revolution und beeinflusste eine Generation von Küchenchefs und Lebensmittellieferanten weltweit, biologische, lokal angebaute Lebensmittel zu verwenden. Sie trug dazu bei, die Art und Weise, wie Millionen von uns essen, zum Besseren zu verändern und setzte sich für die Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung mit hochwertigeren Lebensmitteln ein.
Alice setzt sich seit langem für nachhaltige, lokale Anbaumethoden ein. Mit ihrer Chez Panisse Foundation und der Initiative Edible Schoolyard engagiert sie sich für gesunde, frische Mahlzeiten für Kinder in Schulen. Sie ist verantwortlich für einen Bio-Garten, der im Weißen Haus in Washington Wurzeln geschlagen hat und zur Gründung der Slow-Food-Bewegung beitrug. Im Laufe ihrer Karriere hat sie zu viele Koch-Awards und Ehrungen erhalten, um sie hier zu erwähnen.
Hallo und willkommen. Ich bin Taimur Hyat, Geschäftsführer von PGIM. Ich freue mich, Ihnen den zweiten Teil unserer neuen PGIM Eventserie, Die Outperformer, präsentieren zu dürfen. Diese Serie bietet eine einzigartige Perspektive auf herausragende Performer in ihrem jeweiligen Bereich - Menschen, die es in ihrem Beruf ganz nach oben geschafft haben und im Laufe der Zeit hervorragende Leistungen erbracht haben.
Wir wollen herausfinden welche Charakterzüge sie gemeinsam haben auf ihrem Weg zur Outperformance. Wir sind auf dieses Thema gekommen, weil unsere Grundsätze von Outperformance hier bei PGIM beständig sind. Sie sind genauso wichtig für aktives Investmentmanagement wie für die darstellenden Künste oder Sport oder die Kulinarik. Deshalb denken wir, dass jetzt eine gute Zeit ist, um diese Geschichten zu hören, um von Menschen zu hören, deren Disziplin, Leidenschaft, Resilienz, Innovation und volle Hingabe an die Exzellenz ihre Outperformance ermöglichen. Lassen Sie uns also unsere Moderatorin für Die Outperformer begrüßen, Lisa Ling. Eine herausragende amerikanische Journalistin, Fernsehpersönlichkeit und Autorin, derzeit moderiert sie die preisgekrönte CNN-Serie "This Is Life with Lisa Ling". Herzlich willkommen, Lisa.
Lisa: Vielen Dank, Taimur. Es ist toll, zurück bei PGIM zu sein für den zweiten Teil von Die Outperformer. Ich freue mich so, die Geschichten dieser erstaunlichen Outperformer mit Ihnen allen zu teilen.
Taimur: Da stimme ich dir zu, Lisa. Weißt du, ein Schlüssel zu Outperformance bei PGIM ist Innovation - störendes Denken das wirklich hinter konventionelle Weisheiten blickt. Ein weiterer Schlüssel ist Nachhaltigkeit, ein Fokus auf langfristige Ergebnisse. Unser Gast heute, Alice Waters, verkörpert diesen innovativen Geist. Sie hat praktisch die Farm To Table-Bewegung erfunden und hat damit in den USA die Art und Weise zu essen verändert. Da ich selbst gutes Essen liebe und gerne koche, bin ich sehr gespannt, was sie zu sagen hat über das Thema der Outperformance.
Lisa: Ich auch, Taimur. Im Namen von PGIM heißen wir euch alle willkommen. Heute geht es bei Die Outperformer weiter mit der bahnbrechenden Köchin, Gastronomin und Verfechterin von Nachhaltigkeit beim Essen, Alice Waters. 1971 gründete sie ihr Restaurant Chez Panisse in Berkeley, Kalifornien, und startete damit eine kulinarische Revolution, die eine ganze Generation von Köchen und Lebensmittelhändlern weltweit beeinflusste biologische und regionale Lebensmittel zu verwenden.
Lisa Ling: Alice Waters, es ist schön Sie zu sehen. Ich bewundere die schönen Zitronen hinter Ihnen. Ich nehme an, sie kommen aus Ihrem Garten.
Alice Waters: Ja, einige von ihnen. Ich habe sie heute Morgen gepflückt.
Lisa: Das dachte ich mir schon. Wir freuen uns sehr, Sie als Teil dieser Outperformer-Serie hier zu haben. Ich möchte Sie zuallererst fragen, was der Begriff "Outperformer" für Sie bedeutet? Wie würden Sie ihn definieren?
Alice: Naja, ich habe nie wirklich über dieses Wort nachgedacht. Aber dann habe ich gehört, dass Yo-Yo Ma und Magic Johnson Teil dieser Serie waren und nun weiß ich, was das Wort bedeutet.
Lisa: Das ist interessant, dass du an diese beiden Personen und an dich selbst denkst und die Definition so viel klarer wird. Also mit diesem gedanklichen Modell von Outperformern im Kopf, wenn du an Magic Johnson und Yo-Yo Ma denkst, was würdest du sagen sind die essenziellen Elemente von Outperformance, nicht nur für eine Köchin, sondern in jedem Unterfangen?
Alice: Wenn ich zurückdenke an den Anfang von Chez Panisse vor fast 50 Jahren inzwischen, muss ich sagen, dass ich nie an
Berühmtheit oder Geld, Ruhm oder Reichtum gedacht habe. Niemals. Ich wollte nur für meine Freunde kochen und erfreulicherweise verdienten wir ein wenig Geld dabei. Aber das war niemals das Ziel und das ist es auch heute nicht. Ich treffe nie Entscheidungen, die auf, auf Geld basieren. Ich entscheide immer, ob ich etwas machen will und ob ich mit Leidenschaft dabei bin und ob es sich richtig anfühlt. Das ist sehr wichtig, dass man seine Arbeit liebt. Aber es geht auch ganz viel um Zusammenarbeit und für diese beiden und für mich braucht es diesen Tanz, wo man zusammenarbeitet, um etwas zu kreieren
das größer als die Summe der Einzelteile ist.
Lisa: Alice, würden Sie sagen, dass jeder ein Outperformer sein kann? Oder was braucht man, denken Sie, um ein Outperformer zu werden? Ich glaube, dass jeder ein Outperformer werden kann, insbesondere wenn man nicht nur Geld und Ruhm zum Ziel hat, wie es so omnipräsent ist in unserer Fast Food-Kultur. Und wenn man wirklich darüber nachdenkt, wofür man brennt, und offen ist dafür, mit anderen Menschen zu arbeiten und etwas zu erschaffen, das sich sinnvoll anfühlt.
Lisa: Konnten Sie sich bei der Eröffnung deines Restaurants vor 50 Jahren vorstellen, dass Sie eine kulinarische Revolution lostreten würden? Also, wollten Sie, dass es eine Revolution wird? In Bezug auf die Art und Weise wie die Menschen über Essen denken und darüber, was sie in ihre Körper stopfen?
Alice: Ich glaube ich bin sehr überzeugt davon, dass ich Recht habe damit, wo unser Essen herkommt und wie auf das Land geachtet werden muss und diese Ideen von Ernährung und Verantwortung sind tief in mir verankert, und von Biodiversität und Gemeinschaft. Ich bin bereit, ganz direkt zu sagen, was ich denke wegen des Klimas. Ich spreche immer über Slow Food und versuche die Leute so zu überzeugen und gebe ihnen etwas Leckeres wie eine Aprikose, die perfekt reif ist. Und dann sagen sie: "Woher kommt diese Aprikose?"
Und ich sage: "Naja, Sie können diese Aprikose nur um diese Jahreszeit in Kalifornien bekommen. Das ist eine Blenheim Aprikose von der Frog Hollow Farm" Und um diese Reife zu schmecken, muss man auf die Jahreszeit achten und auf die Person, die dieses Lebensmittel anbaut oder diese Tiere züchtet, und das ist etwas sehr Wichtiges für mich, mir ist diese Verbindung wirklich, wirklich wichtig.
Lisa: Du bringst eine Leidenschaft mit, die so fühlbar und ansteckend ist, und ich frage mich, woher deine Leidenschaft fürs Kochen mit regionalen biologischen Zutaten kommt?
Alice: Naja, ich habe viel beobachtet. Mit 19 ging ich nach Frankreich, das war 1966, eigentlich 65, und ich war da für ein Jahr. Und es war mir nicht klar, aber Frankreich war zu der Zeit eine Slow Food-Nation. Wenn man auf den Markt ging, um Lebensmittel zu kaufen, auf den Bauernmarkt zum Beispiel, alle kauften damals ihre Lebensmittel dort ein. Es gab Märkte in jedem Stadtviertel und es gab nur Lebensmittel aus Nordfrankreich. Die Lebensmittel wurden überall im Norden Frankreichs geerntet und in die Geschäfte in der Gegend gebracht und so bekam ich mit was zu jeder Zeit gerade in Saison war. Und es waren wahrscheinlich diese fraises des bois, diese wilden Erdbeeren, die mir die Augen geöffnet haben. Ich habe eine probiert und gefragt: "Woher kommen diese Erdbeeren?"
Und man sagte mir: "Oh, sie wurden in den umliegenden Wäldern gepflückt. Man muss in den Wald gehen und sie pflücken." Innerhalb eines Monats waren sie weg. Aber ich habe das nie vergessen. Und als ich zurück nach Kalifornien kam, wollte ich essen wie die Franzosen.
Lisa: Was würden Sie also sagen hat Sie zu der Köchin und der Fürsprecherin gemacht, die Sie heute sind?
Alice: Was mich sicher beeinflusst hat, war diese Hersteller der Lebensmittel zu finden. Die Bauern, die Landwirte, die Fischer aus der Umgebung. Ich war auf der Suche nach Geschmack. Und bei ihnen fand ich ihn. Ich wusste nichts, wirklich nichts, über Bio-Lebensmittel. Das kam wahrscheinlich daher, dass ich im Berkeley der 60er-Jahre lebte. Ich kannte das Gemüse von den Bauernhöfen in der Umgebung. Aber das waren nicht die Lebensmittel, die aussahen wie die Lebensmittel, die ich in Frankreich gegessen hatte. Und erst als ich wirklich hinaus auf den Bauernhof fuhr und zu den Bauernständen, da
fand ich den richtigen Geschmack. Und das bestimmte dann das Essen, das wir bei Chez Panisse kochten. Wir verstanden, dass wir den Bauern durch die Jahreszeiten folgen mussten. Bei Pfirsichen zum Beispiel merkten wir, dass diese zuerst im Tal reif wurden. Dann gingen wir langsam weiter die Ausläufer hoch. Und im September bekamen wir schließlich Masumotos Pfirsiche. Und wir lernten so viel über Biodiversität. Wir lernten so viel über Saisonalität. Und für mich war das eine Offenbarung. Und eine Weltanschauung. Aber es ist eine ganz andere Denkweise als die, die unsere Kultur, unsere Fast Food-Kultur uns vorgibt. Aber ich kann Ihnen sagen, dass es so befreiend ist.
Weil die Leute es gewohnt sind, zweitklassiges Obst und Gemüse das ganze Jahr über zu essen. Wenn dann also das gute Zeug kommt, sind sie daran nicht interessiert. Das hatte ich schon. Sie erkennen nicht dieses, dieses echte Zeug. Und wenn es weg ist, ist es weg. Und während dieses Jahres, während der Pandemie, war es wahrscheinlich wichtiger als alles andere um die Stimmung der Köche zu heben den Spargel hinter uns zu lassen und weiter zu den Rüben zu gehen und dann zur nächsten Frucht. Und es, es verbindet einen mit der Natur und wir waren so losgelöst von ihr durch unsere Art und Weise zu essen. Und ich denke, das kann wirklich gut für uns sein, es kann unsere Verbindung zu allen Menschen in unserer Gemeinschaft herstellen. Lisa: Alice, genau deshalb sind Sie eine Revolutionärin. Aber eine, Sie wissen schon, man denkt bei Revolutionären, dass sie fordernd sind, nicht wahr? Und dass sie stets schnell nach vorne drängen. Aber wenn Sie über Geduld und Erfahrung und Jahreszeiten und Vorfreude sprechen, ist das fast ein Widerspruch zu dem, wie man sich Revolutionäre vorstellt, nicht wahr? Und, wissen Sie, die Leute kamen immer wieder zu Chez Panisse, über 50 Jahre lang. Und Sie haben die Latte so hoch gelegt, als Sie das Restaurant 1971 eröffnet haben. Ich frage mich, was es braucht um durchgehend eine so hohe Leistung wie Ihre in einem Restaurant zu halten?
Alice: Meine Montessori-Ausbildung in England hat mir die Augen geöffnet. Denn Montessori hat im späten 19. Jahrhundert als Ärztin in Italien gearbeitet und sich um Kinder in den armen Gebieten der Welt gekümmert. Und sie hat sich gefragt, wie sie diese unterrichten könnte. Und sie hat verstanden, dass unsere Sinne der Weg in unsere Seele sind. Geschmack, Geruch, Sehen, Hören, Berührungen, Riechen. Auf diese Arten nehmen wir Informationen auf. Und wenn jemand sozial benachteiligt war, bezeichnete sie diese Person als sensorisch benachteiligt in Bezug auf die Schönheit der Welt, und dass diese Menschen auf eine besondere Art erzogen werden müssen. Und genau das ist es, was mir so wichtig ist in meinem Restaurant, dass jeder, der dort arbeitet, an einem Ort arbeiten soll, der auf eine gewisse Art und Weise schön ist. Das ist inspirierend.
Vielleicht ist es ein Poster an der Wand. Auch im Abwaschraum. Ich will, dass der Geschirrspüler seine Arbeit glücklich verrichtet. Ich will, dass der Essraum zu jeder Zeit gut riecht. Wir haben keine Abtrennung zwischen der Küche und dem Essbereich. Ich wollte den Sonnenuntergang sehen, der im Westen ist. Und es war so schön, das Licht, wie es in die Küche fiel. Aber ich möchte den Menschen, die im Restaurant arbeiten, einen Sinn für sinnvolle Arbeit geben. Das ist mir sehr, sehr wichtig. Ich will eine Ort haben, an dem ich eine Verbindung zu all den Menschen, die dort arbeiten, spüre, dass ich ihre Namen kenne, dass wir das Gefühl haben zusammenzuarbeiten, um diese Mahlzeit zuzubereiten. Ich mache das, ich bin wie Montessori, ich gestalte gewissermaßen das Klassenzimmer, ich gestalte das Restaurant, sodass die Menschen, die hereinkommen, sich verlieben. Sie wollte, dass sich ihre Schüler ins Lernen verlieben. Und deshalb verheiratet das Edible Schoolyard Projekt, an dem ich arbeite, Essen mit Learning By Doing. Aber wir haben ein industrialisiertes
Schulsystem, genauso wie die Bauernhöfe. Deshalb müssen wir durch die Türen der Kantinen kommen. Diese Werte einbringen. Gärten in Schulen anlegen, in denen alle Schulfächer unterrichtet werden. Küchen in Schulen einrichten, in denen Naturwissenschaften und Sprachen unterrichtet werden. Ich weiß, wissen Sie, aus der Erfahrung von 25 Jahren im Edible Schoolyard-Projekt, dass diese Schulkinder mit voller Begeisterung dabei sind und dass sie sich dadurch verändern. Sie sind kleine Umweltschützer nach dem Projekt.
Lisa: Sie pflanzen buchstäblich Samen in ihnen, nicht wahr? Um, um Weltverbesserer aus ihnen zu machen. Und ich wollte Ihnen eine Frage zu Herausforderungen stellen, da Sie sicher einigen stellen mussten auf Ihrer kulinarischen Reise. Gab es Herausforderungen, die noch immer anhaften und die Sie nur sehr schwer bewältigen konnten?
Alice: Ich denke nicht an Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Herausforderungen. Ich denke ein bisschen anders darüber. Ich höre zu, was die Kunden mir zu sagen haben. Ich höre den Kellnern zu, den Köchen, ich versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, wann der richtige Moment gekommen ist, um etwas zu tun. Denn ich könnte es mir nicht vorstellen sechs Tage die Woche als Chefköchin zu arbeiten. Ich, ich hätte einfach keine Ideen für sechs Tage. Ich könnte keine Menüs zusammenstellen. Ich, ich könnte es einfach nicht. Und als ich mein Kind bekam, war es noch schwieriger. Also dachte ich: "Naja, vielleicht sollte der Chefkoch nur drei Tage arbeiten. Es sollte zwei Chefköche geben. Sie bekommen beide fünf Tage bezahlt, aber arbeiten nur drei." Und so haben wir es dann gehandhabt im Restaurant. Und viele haben uns gefragt: "Wie könnt ihr euch das finanziell leisten?" Und ich bin der Meinung, dass dies die erfolgreichste, wichtigste Entscheidung war, die ich je für das Chez Panisse getroffen habe, weil sie die Zusammenarbeit fördert. Denn man hat zwei Köche, die beide Konditoren sind. Und beide arbeiten drei Tage die Woche und müssen miteinander kommunizieren, um zu wissen, was in der Küche los war und welche Früchte verwendet wurden und wie. Und so ist es passiert. Und es erneuert sich konstant selbst. Und wir lehren konstant. Ich denke es ist genau das, was uns als Restaurant am Leben erhält. Die Leute fragen mich das immer wieder, wie wir das 50 Jahre lang aufrechterhalten konnten? Wir haben einen Vorstand. Und jedes Jahr fragen wir uns: "Wollen wir das Restaurant ein weiteres Jahr lang führen?" Und 49 Jahre lang haben alle ja gesagt. Aber wir könnten nein sagen, weil wir diese Integrität beibehalten wollen und weil wir das, was wir tun, mit Leidenschaft tun wollen. Ich denke, es ist wichtig, dass alle sich gebraucht fühlen und es tun wollen, oder es ändern wollen.
Lisa: Alice, da steckt so viel Kraft drinnen, wenn Sie darüber sprechen, wie wichtig Zusammenarbeit ist im Restaurant, aber was ist mit der kulinarischen Revolution, die Sie entfacht haben? Können Sie uns über die unterschiedlichen Akteure erzählen, wie die lokalen Bauern, nehme ich an, und die Hersteller und das ganze Ökosystem, die diese Revolution erst ermöglicht haben?
Alice: Es ist großartig zu sehen, dass...es so gewachsen ist in diesen 50 Jahren. Aber wir sprechen hier über menschliche Werte. Darüber sprechen wir hier. Wir sprechen nicht darüber, Lebensmittel zu kaufen so wie die Leute sich das vorstellen. Wir sprechen über menschliche Verbindungen mit den Menschen, die das Land bestellen, die sich um die Nahrung der Menschen kümmern, die in die Restaurants gehen. Und es ist eine Art Verbindung, die wir hier haben. Aber es besteht eine viel größere Verbindung zwischen uns allen, nicht nur in diesem Land, sondern weltweit. Und das finde ich sehr aufregend, für mich liegt die Kraft darin, dass wir bereit sind, alles zu teilen. Wir führen ein Restaurant nicht mit dem Chefkoch an der Spitze und den ganzen Arbeiterbienen ganz unten. Wir bereichern die Art ein Restaurant zu führen. Wir hören allen zu, wir schmecken alle. Aber wir tun es auf eine unglaubliche, internationale Art. Und genau danach suchen wir, nach großer Veränderung.
Lisa: Das gefällt mir sehr. Absolut. Alice, Sie waren eine frühe Fürsprecherin für nachhaltige Landwirtschaft und Essgewohnheiten. Können Sie also ein bisschen über die Bedeutung von Nachhaltigkeit in Ihrer Weltanschauung und für das Konzept der Outperformance sprechen?
Alice: Ich würde sagen, das Wort "erneuerbar" ist passender als "nachhaltig". Ich würde sagen, dass Erneuerung essenziell ist für Outperformance. Und dieses Wort ist mir insbesondere jetzt sehr wichtig, denn erneuerbare Landwirtschaft kann den ganzen Kohlenstoff im Boden binden. Durch Komposte, durch Anreicherung der Böden. Denn ich möchte nicht, dass die Dinge weiter so bleiben wie sie sind. Wir müssen Böden wiederherstellen, wir müssen erneuern, was in der Welt passiert. In Bezug auf Lebensmittel denke ich da an erneuerbare biologische Lebensmittel. Und es ist gerade jetzt so entscheidend, dieses Wort, Erneuerung, bei allem was wir tun im Kopf zu haben. Wir wollen wissen, wo es herkommt, wo alles herkommt. Der Teller, das Glas, das Buch, die Blumen.
Alles, unsere Kleidung. Wir müssen uns bei allem diese Frage stellen. Wo wurde es hergestellt, wie wurde es hergestellt, unterstützen wir damit die Menschen, die sich um unseren Planeten kümmern? Die sich um ihre Farm-Arbeiter kümmern? Die sich um den Boden kümmern?
Jedes andere Land hat Essen irgendwann als Mittel zum Wohlfühlen und zur Bekämpfung von Krankheiten angesehen, und wir haben es nie so gesehen. Für uns soll Essen schnell, billig und einfach sein. Und jetzt haben wir die Möglichkeit, uns wirklich zu ernähren, in jeder Hinsicht. Uns an den Tisch zu setzen, mit unseren Familien, uns Zeit zu nehmen. Mehr ist nicht besser. Zeit ist nicht Geld.
Lisa: Ich wollte mit Ihnen über -ich meine, Sie sind eine solche Innovatorin-deshalb wollte ich mit Ihnen über Innovation und Risiko sprechen. Für Sie als Köchin, gibt es da eine Verbindung zwischen den beiden Dingen? Und sehen Sie sich selbst als risikofreudig?
Alice: Ich bin berechnend risikofreudig. Ich denke, man kann sagen, dass ich, ich versuche die Balance zu finden. Ist es wert, das zu tun? Und, aber ich denke wir müssen dazu bereit sein, die Wahrheit zu sagen. Wir müssen das Risiko jetzt eingehen. Und ich weiß, dass wir ehrlich sein müssen. Wir müssen gewillt sein zu sagen, was ist kein Essen, was ist Essen. Oft fürchten wir uns davor, haben uns davor gefürchtet, diese Worte auszusprechen. Weil wir Angst hatten, dass die Leute uns nicht unterstützen würden, dass es zu viel kosten würde. Und das ist etwas, was wir ganz genau untersuchen müssen. Was sind die wahren Kosten für biologische erneuerbare Lebensmittel? Wir servieren unseren Kindern Fast Food in den Schulen. Aber wenn man kochen kann und sich für Lebensmittel entscheidet, die gerade Saison haben, kann man leistbares Essen kochen und das schnell, sehr schnell.
Lisa: Alice Waters, es war mir ein großes Vergnügen, heute mit Ihnen zu sprechen. Ich, ich hoffe wir können dieses Gespräch eines Tages im Chez Panisse weiterführen. Es, es steht auf meiner Bucket List.
Alice: Sie sind herzlich eingeladen. Wir werden Ihnen einen Platz oben geben, wenn die Sonne dort auf dem Balkon untergeht.
Lisa: Sehr, sehr gerne. Herzlichen Dank. Es war mir wirklich eine Ehre und ein Vergnügen. Alice: Danke, vielen Dank.
Lisa: Ich möchte mich bei Alice Waters bedanken für ihre Teilnahme an Die Outperformer. Ich habe das Gespräch mit ihr in dieser PGIM-Serie sehr genossen. Wir kehren jetzt zu Taimur Hyat zurück für ein paar abschließende Gedanken - und halten Sie sich bereit für eine besondere Leckerei für unser Publikum von Alice Waters.
Taimur: Das war fantastisch. Danke, Lisa. Und ein großes Dankeschön an Alice, die mir die Erinnerungen und Gefühle aus meiner Kindheit daran zurückgebracht hat, als wir wilde Erdbeeren pflückten an den Ausläufern des Himalaya. Ich denke, wir als aktive Investment-Manager bei PGIM besitzen ebenfalls viele der Eigenschaften, die Outperformer wie Alice definieren: ihre Leidenschaft, ihre Überzeugung, ihr Einsatz für Teamwork und Zusammenarbeit. Mir persönlich gefällt besonders die Tatsache, dass sie erzählt hat, dass es keinen Hinterraum gibt in ihrem Restaurant. Jede Person und jeder Schritt sind wichtig. Und wenn ich an Alices Einsatz für Nachhaltigkeit und, wie sie es nennt, Erneuerung denke, ist klar, dass ein Fokus auf langfristige Ergebnisse ausschlaggebend ist für Outperformance. Wir sind sehr dankbar für Alices Mühen und ihre Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft. Und wir von PGIM glauben wirklich, dass der Umgang der Welt mit der Klimakrise radikal beeinflussen wird, wie Investoren ihre Portfolios aufbauen und schützen.
Und dass Investoren eine große Verantwortung tragen in Bezug auf das Suchen innovativer und transformativer Möglichkeiten, die den Übergang in eine kohlenstoffreduzierte Welt unterstützen können. Aber nicht alle Investoren sind darauf vorbereitet. Laut unserer neuesten Umfrage unter Chief Investment Officers aus Unternehmen weltweit, denken fast 90 Prozent der Investoren, dass der Klimawandel sehr oder einigermaßen wichtig ist, allerdings haben nur 60 Prozent der Befragten den Klimawandel in ihren Investmentprozess integriert. Ich lade alle, die sich für dieses Thema interessieren, dazu ein sich unseren neuen Megatrend-Bericht, "Weathering Climate Change" online auf pgim.com anzusehen. Bevor wir nun am Ende ankommen, hab ich noch eine besondere Leckerei für Sie. Alice bereitet für uns ihren Mesclunsalat zu und teilt ihr berühmtes Vinaigretterezept mit uns.
Alice Waters: Ich mache hier etwas, das ich jeden einzelnen Tag mache. Ich mache eine Salatvinaigrette. Momentan ist Knoblauchsaison in Kalifornien. Es ist das Ende der Saison von diesem großen Knoblauch. Aber ich beginne mit meinen liebsten Küchenutensilien, dem Mörser und dem Stößel. Es macht mir wirklich Spaß den Knoblauch so zu zerstampfen. Und es dauert nur eine Minute. Wenn der Knoblauch zerstampft ist - man sieht ihn kaum mehr - dann gebe ich ein wenig Salz dazu. Denken Sie daran, dass man jederzeit nachsalzen kann. Aber es schwierig, Salz wieder herauszunehmen, deshalb passe ich gut auf, wie viel Salz ich hineingebe. Das ist Essig, Rotweinessig, ein guter Essig. Ich tunke meinen Finger hinein. Ich möchte, dass es gut schmeckt. Ich kann jetzt den Knoblauch herausschmecken. Vielleicht gebe ich ein bisschen, ups, ein bisschen mehr Essig dazu, um den Knoblauch auszugleichen. Rühren und dann stelle ich es zur Seite. Und ich habe den Salat bereits gewaschen. Ich gebe Olivenöl zu der Essig-Knoblauch-Mischung dazu.
Und ich versuche nicht wirkliche eine Emulsion herzustellen wie bei Mayonnaise. Ich vermische es nur ein wenig. Und ich nehme in etwa zwei oder drei Teile Olivenöl auf einen Teil Essig. Jetzt bin ich bereit, den Salat anzumachen. Ich möchte sichergehen, dass alles gut durchgemischt ist. Ich schütte einen Teil darüber und rühre dann. Und ich bin einer dieser Menschen, die die immer ein bisschen zu viel machen, weil ich weiß, dass ich den Salat zum Frühstück essen werde. Und wie Julia Child sagen würde: Bon appétit!
Taimur Hyat: Das sah absolut lecker aus. Genau wie Lisa hoffe ich auch, bald einen Abstecher zu Alices legendärem Restaurant in Kalifornien zu machen. Beim nächsten Mal sprechen wir bei Die Outperformer über Teamwork mit unserem Gast, der Basketballlegende, dem Geschäftsmann und langjährigen Community-Organisator Magic Johnson. Wir hoffen, Sie werden sich uns erneut anschließen. Und um mehr über PGIM und unser Streben nach Outperformance zu erfahren, besuchen Sie bitte pgim.com. Vielen Dank fürs Zusehen und bis zum nächsten Mal mit den Outperformern.
Auf der Suche nach langfristiger Rendite vertrauen immer mehr Investoren auf die umfassende Investmentexpertise von PGIM.
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